Ein weiteres kulturelles Zentrum, wie es bereits im vom Deutschen Theater als "Wehrmachtsbunker" betitelten Gebäude existiert, ist in dem Bereich Schumannstraße – Friedrichstraße – Oranienburger Straße nicht notwendig. Eine übergroße Zahl "kultureller" Einrichtungen existiert in dem 41/2 km2 großen Gebiet zwischen Invalidenstraße, Alter Schönhauser Straße, Hackeschem Markt, Spree und Friedrichstraße. Im Groben dürfte es sich um mindestens 12 Tanzstätten (inklusive zweier Ballhäuser), 50 Bars, Cafés und Restaurants, 8 Galerien, 3 Kinos und weitere Orte handeln. Eine neu eröffnete Stätte des Kunstkonsums würde bei entsprechendem Angebot wohl immer noch angenommen, da der "Bunker" mit Tanz, Galerie und Theater schon seit 1992 existiert, erübrigt sich für dieses Projekt jede Spekulation.
Viel geringer dagegen ist die Zahl der Friedhöfe in Berlin Mitte, von denen die meisten zudem geschlossen sind.

Rechtlich

Der Bezirk Mitte mit einer Friedhofsfläche von 1,64m2 je Einwohner, noch deutlicher der Nachbarbezirk Prenzlauer Berg mit 0,7m2 je Einwohner für 1995, haben derzeit einen Mangel an Friedhofsflächen. Für den Ausweich auf Friedhöfe der anliegenden Bezirke wird eine Fahrt von maximal 30 Minuten den Angehörigen als zumutbar angesehen. Damit kann vom Stadtbezirk Berlin Mitte auf Friedhöfen in Wedding und Friedrichshain bestattet werden. Die Friedhöfe befinden sich alle im Norden des Stadtbezirkes und sind bis auf die beiden geschlossenen Invaliden- und

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Luftbild
Vogelschau
Garnisionsfriedhof ausschließlich konfessionell: Friedhof der französischen Gemeinde und Dorotheenstädtischer Kirchhof Liesenstraße und Chausseestraße, Sankt Elisabethkirchhof Ackerstraße, Friedhof der Sophiengemeinde Bergstraße und der Friedhof der Sankt Hedwigs Gemeinde Liesenstraße. Die letzte Belegung des Invalidenfriedhofes, der als letzter der beiden städtischen geschlossen wurde, erfolgte 1961.
Ästhetisch

Die Totenburgen, als Heldenmale errichtet, könnten leicht als Vorbilder eines zum Columbarium umgestalteten Bunkers gelten.
Für den Verband Deutscher Kriegsgräberfürsorge entwarf der Gartenarchitekt Robert Tischler und als Generalbaurat Wilhelm Kreis für die Gestaltung der deutschen Kriegerfriedhöfe diese "Heldenmale". Sie erinnern an mittelalterliche Burgen oder Bunkerbauten des 1.Weltkrieges und des Westwalles. Die Innenräume waren entweder als Lichthöfe oder Krypten gestaltet. Die Krypten hielt Tischler bewußt dunkel, um den Charakter eines Weiheraums zu erzeugen. Kerzenlicht und Feuerschalen weckten einen feierlichen Eindruck und symbolisierten die Flamme der Begeisterung. In einigen Fällen stand im Zentrum ein Block - eine Mischung aus Altar und Sarkophag - in anderen klassizistische Motive, wie zum Beispiel eine Säule. Außen Trutzburg, innen Sakralraum. Schmaler Eingang, um den Besucher zu zwingen, einzeln einzutreten und sich auf das bevorstehende Erlebnis zu konzentrieren (Meinhold Lurz; "Šein Stück Heimat in Fremder Erde" in Arch+ Heft 71/Oktober 1983).

Nun muß das Columbarium dem Empfinden nach weihevoller Stätte entsprechen. Die absolute Symmetrie des Bauwerkes und ihre Fortschreibung durch den Umbau bilden dafür eine ideale Grundlage. Die Einbauten dürfen deswegen nur die dem Zweck dienlichste und einfachste Gestaltung erfahren.
Am Äußeren sollte nur sehr sparsam im Zuge der Betonsanierung eingegriffen werden. Mit den weiter unten angeführten Maßnahmen ergeben sich zwar Betriebskosten aus alle acht bis zehn Jahre notwendig werdenden Inspektionen der Fassade, wobei wahrscheinlich nicht jedesmal auch wieder eine Oberflächenbehandlung notwendig sein wird. Dafür wird der Bunker aber beim zweiten, genaueren Hinschauen ein "lebendiges", weil alterndes Denkmal bleiben.
Die Räume in den Außenecken zwischen den Treppenhäusern werden zu einem einfachen Winkel "geglättet" und bei den inneren die dreiseitige Umfassung nachgezogen. Die Teilung des Kernbereiches soll nicht nachträglich zu einzelnen Zimmern geschlossen werden, wie es in den Ebenen 2 und 3 in den letzten Jahren geschah.
In den Urnenwänden befinden sich jeweils zwei Nischenreihen übereinander, die jeweils in den Raumecken durch eingetiefte, mit Milchglas abgedeckte Beleuchtung

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Fenster an der Ostseite

Tür an der Ostseite
Fenster und Tür an der Ostseite
begrenzt sind. Die Urnen werden durch modulare Platten abgedeckt. Durch das vorgesehene System ist es möglich nur ein Drittel der Öffnung mit einer beschrifteten Steinplatte und die anderen zwei Drittel mit klarem oder mattem Glas abzuschließen. Damit ist die Nische gesichert, aber ein wertvoll gestaltetes Aschenbehältnis weiterhin sichtbar. Unter den Wandöffnungen finden sich aus Kupfer, in seinem ursprünglichen Rotbraun, gearbeitete Ablagen für Blumen oder kleinere Kränze. An diesen ist die abstrakte, für das gesamte Columbarium gültige Kennung der jeweiligen Grabstatt befestigt. Den oberen Abschluß der Urnenwand bildet ein Fries mit einfachen geometrischen Formen, ebenfalls aus Kupfer.

Technisch

Bei den Umbaumaßnahmen ist das aufwendigste Vorhaben, neben dem Entfernen der Decken zwischen den Ebenen 0 und 2, der Abriß des Aufzuges. Er sollte, um die Störung des Grundrisses aufzuheben, beseitigt werden. Zudem ist eine technische Einrichtung dieser Art nicht absolut erforderlich. Bliebe der Aufzug ein Element der Erschließung, wäre eine Trennung von Besuchern des Columbariums und Trauernden einer Beisetzungsfeier nicht möglich.
Eine Dämmung der Feierhalle wird durch ihre Lage im Kern des Bauwerkes, umgeben von der Luft zweier darüber befindlicher Ebenen und der umfangenden Gänge und Mantelräume nicht notwendig sein. Die für die Nutzungen wie Lager, Archiv und Aufenthalt für Redner und Musiker gedachten Räume in Ebene 0, sollten aus bauphysikalischen Gründen nicht wärmegedämmt werden. Der anfallende Wärmeverlust kann in Relation zum Gesamtbaukörper in Kauf genommen werden.
In den verschiedenen Geschossen müssen vermauerte Türen wieder geöffnet und einige vorhandene geschlossen werden. Die Nischen, die beim Schließen dieser Öffnungen durch eine dünnere Wand entstehen, werden für die Wandleuchten des Ganges genutzt.
Weitere notwendige technische Installationen neben der Beleuchtung sind die Heizung für die genutzten Räume im Erdgeschoss und die Feierhalle und eine Klimatisierung für den Versammlungsraum. Diese Infrastruktur sollte möglichst die ursprünglich dafür gedachten Räume und Schächte des Bunkers belegen.

Alle Öffnungsverblendungen und Fassadenreparaturen erfolgen in den alten Fluchten, also zumeist flächenbündig. Das dafür verwandte Material, ein hellerer Basalt, soll sich vom Beton durch seine Art ästhetisch und durch Fugen konstruktiv von der ergänzten Oberfläche abheben. Freiliegende Bewehrung, deren Betondeckung durch zu geringe Stärke oder durch Splitterbomben verschwunden ist, wird, nach dem die lose Oberfläche der Umgebung beseitigt ist, mit Kunstharz versiegelt. Dieser Feuchteverschluß muß alle acht Jahre inspiziert werden. Generell ist auf den gesamten Außenwandflächen alles lose Material, besonders im Bereich sichtbarer

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Attika

Fassade
Schäden an den Fassaden
Risse größer als 2mm oder der sichtbaren Ausblühungen durch Feuchteschäden zu beseitigen. Nach diesen Maßnahmen läßt sich auch der wirkliche Umfang der notwendigen Sanierungsmaßnahmen abschließend feststellen. Kleinere Plombierungen an der Fassade, wo der Naturstein nicht sinnvol eingepaßt werden kann, entstehen aus gefärbtem Sichtbeton, wie auch die Urnenwände im Inneren des Hauses.
Auf den flachgeneigten Dachflächen der Eingangsbauwerke und der Bunkerdecke müssen die verklebten Dachbahnen vollständig, eventuell inklusive der darunterbefindlichen Feinmörteluntergründe – soweit diese lose sind – aufgenommen werden. Nach dem Aufbringen neuen Gefälleestrichs sind diese mit dampfdiffusionsoffenen Dachbahnen wieder zu versiegeln.

Sozial

Bei Kremationen gilt heute die Gleichwertigkeit der Feier vor der Verbrennung als auch der Feierlichkeiten zu der Beisetzung. Oft werden die Toten, zum Beispiel vom Columbarium Wilmersdorf, nur angenommen und im Umland Berlins eingeäschert, da die drei derzeitigen Krematorien über Gebühr ausgelastet sind. Ein viertes Krematorium wird im Augenblick an Stelle des technisch veralteten in Baumschulenweg in Treptow geplant und errichtet. Im Falle der auswärtigen Kremierung finden die Trauerfeierlichkeiten im Zusammenhang mit der Grablegung statt. Eine Tendenz, die die eine oder andere Art der Feier als bevorzugte zeigen könnte, ist nicht zu beobachten. Deswegen kann für ein Columbarium davon ausgegangen werden, daß nur die Hälfte der Feierlichkeiten am selben Ort stattfinden.
Neben der Feierhalle müssen noch je nach Größe der Anlage Vorräume, ein Kondolenzraum und Toilettenanlagen vorgesehen werden. Für die Besucher der Grabstätten sind sanitäre Anlagen nicht unbedingt erforderlich. Dies erleichtert zudem die erwünschte Trennung von Feierbereich und Ruhestätte.
Die beiden einander bedingenden Funktionen des Columbariums sollen sich auch symbolisch in der Erschließung verzahnen. Die Feierhalle ist von dem großen Hof an der Albrechtstraße und von dem Eingang an der Reinhardtstraße zugänglich. Besucher des Columbariums haben durch den kleineren Hof an der Reinhardtstraße und über die Tore an der Albrechtstraße Zutritt. Dieses überkreuz liegende Wegesystem ermöglicht eine Nutzung aller Treppen, ohne eine Funktion mit "geringerwertigen" Zuwegen zu strafen. Zudem fehlt der große Hof Besuchern, die sich am Grab aufhalten möchten, nicht, während er einer Trauergemeinde bei entsprechendem Wetter der ideale Vorhof ist.

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Grabplakette
Grabplakette

Tafeln des Aufmaßes und des Entwurfes

jeweils die Ebenen 0 bis 4, Querriß und Typenansicht im Maßstab M 1:250

Aufmassblätter

Aufmaß der Ebene 0
Grundriss – Querriss Ebene 0 Aufmass November 1995

Aufmaß der Ebene 1
Grundriss – Querriss Ebene 1 Aufmass November 1995

Aufmaß der Ebene 2
Grundriss – Querriss Ebene 2 Aufmass November 1995

Aufmaß der Ebene 3
Grundriss – Querriss Ebene 3 Aufmass November 1995

Aufmaß der Ebene 4
Grundriss – Querriss Ebene 4 Aufmass November 1995

Aufmaß Ansicht und Schnitt
Typenansicht – Querriss Aufmass November 1995

Entwurfsblätter

Entwurf für die Ebene 0
Grundriss – Aufriss Ebene 0 Entwurf eines Columbarium November 1995

Entwurf für die Ebene 1
Grundriss – Aufriss Ebene 1 Entwurf eines Columbarium November 1995

Entwurf für die Ebene 2
Grundriss – Aufriss Ebene 2 Entwurf eines Columbarium November 1995

Entwurf für die Ebene 3
Grundriss – Aufriss Ebene 3 Entwurf eines Columbarium November 1995

Entwurf für die Ebene 4
Grundriss – Aufriss Ebene 4 Entwurf eines Columbarium November 1995

Ansicht und Schnitt des Entwurf
Typenansicht – Querriss Entwurf eines Columbarium November 1995

Bild-Bunker


Bunker unterscheiden sich in ihrer Gestaltung oft wenig von anderen Gebäuden ihrer Zeit, auch wenig von heute entstehenden Bauwerken. Das liegt zum einen daran, daß sie von den gleichen Architekten stammen, die zu gleicher Zeit an Abschnitten der Reichsautobahn, an Brücken- und Schleusenbauwerken zeichneten und zum anderen, an dem Wunsch diese unförmigen Betonklötze handhabbar in das Stadtbild zu fügen. Dafür verwandte man, besonders prägnant am Hochbunker in der Albrechtstraße zu erkennen, mit der Bossierung des Erdgeschosses, hervortretenden Fenstergewänden und einem weit vorkragenden Sims, typische Fassadendekoration der Verwaltungsbauten. Die feine, akribische Gestaltung der Fenster, kräftige Pfeilerarkaden (umgab den Typenentwurf eines vierachsigen Luftschutzbunkers von Paul Bonatz - Landesarchiv Berlin Plankammer Pr.Br.Rep.42 Acc.XI/8 Blatt 9), die horizontale Rhythmisierung und den Übergang der Fassade zum Flach- oder Steildach akzentuierende Gesimse beriefen sich auf die Klassik - auf Schinkel und Gilly.
Heute wird wieder der höchstmögliche Aufwand in die Proportionierung der Fenster gesteckt, die dann endlos gereiht werden können, zonieren Pfeilerarkaden einen zweigeschossigen Sockel und entstehen Berliner Traufgesimse, die aber nur die sich darüber staffelnde Wirtschaftlichkeit kaschieren sollen. Und damals wie heute wehrt man sich gegen die Kategorisierung "Neoklassizismus" (Rudolf Wolters; Vom Beruf des Baumeisters in Die Kunst im Deutschen Reich Folge 9 Ausgabe B September 1943, Helmut Engel; Genius loci oder Wende? in Centrum. Jahrbuch Architektur und Stadt 1993).
Das ist die große Gemeinsamkeit – nach außen ein Bild zu erzeugen und im Innern der geforderten Nutzung gerecht zu werden.
Bunker haben es in zweifacher Hinsicht schwer übernommen zu werden. Zum einen scheitern die Überlegungen oft schon an dem Unverständnis, Architektur des Dritten Reichs erhalten zu sollen, und zuletzt an der fehlenden Nutzbarkeit. Ihnen fehlt das Licht und diese von nur wenigen Öffnungen durchbrochenen, nackten Betonwände fügen sich nicht heimelig in das Stadtbild. Die dann folgende Diskussion gleicht dann der um die Begrünung von Brandwänden nach Entkernen der Gründerzeitblöcke. Und dem entsprechen die Lösungen.

Kaufhaus Breuninger
Konglomerat aus drei Bauteilen, wobei der älteste ein von Mosse für den Kaufhauskonzern Schocken errichtetes Gebäude ist, das nach dem Ausbrennen durch die Bombardements des zweiten Weltkrieges hinter einer vorgekleideten Fassade versteckt wurde.

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Kaufhaus Breuninger 1995
Kaufhaus Breuninger – 2. Bauteil am Markt Stuttgart
Kühlhaus
In der Bauwelt Heft 45/1948 unter dem Titel "Ein Bunker des Friedens" vorgestelltes Bauwerk in Tennessee: "Nicht jeder Betonklotz ohne Fenster ist ein feindseliger Bunker im Dienste des eins "männermordenden", heute dann (oder gestern?) auch Frauen, Greise und Kinder mordenden Krieges. Da gibt es die Fensterlosen Kühlhäuser, die dem Eindrang der Sonne und warmer Wind trotzen. Kraftvoller noch stellen sich die Betonklötze in den Dienst des Friedens, die Werte nicht nur bewahren, sondern neu schaffen."

Konzerthalle
Der schwarze Betonblock, entworfen von Rudy Riccitti, steht inmitten der rötlichen Landschaft bei Vitrolles. Übergeben wurde diese Mehrzweckhalle 1994.

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Kühlhaus

Konzerthalle in Vitrolles
Konzerthalle
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